Einheitsbandonion
System: Einheitsbandonion, 144 Töne (wechseltönig)
(Sammlung Oriwohl, Nr. 374)
Herstellung: VEB Klingenthaler Harmonikawerke (vorm. Fa. Arnold), 1958. (H: 28cm,
T: 30cm, 6,5 kg)
Auch im Volkseigenen Betrieb (VEB) wurden weiterhin Bandonions gebaut, doch konnten diese an die Qualitätsprodukte der enteigneten Privatfirmen nicht anknüpfen. Diese hatte man in den Staatsbetrieb eingegliedert und als "Werk 1, Werk 2 usw." zentral geführt und verwaltet.
Obwohl Plan- und Mangelwirtschaft den Markt nicht mit Konsumgütern überschwemmten, konnten bezüglich Formgestaltung in der DDR oft Akzente gesetzt werden.
Linke Seite:
Das Tastatursystem des Einheitsbandonions wurde ab 1924 auf Vorschlag des Deutschen Konzertina- und Bandonion- Bundes hergestellt und hatte eine Vereinheitlichung der vielen Wechseltonsysteme zum Ziel.
Das erste Muster fertigte der Berliner Bandonionbauer Wilhelm König. Er gab Pläne und Musterbauteile kostenlos an interessierte Hersteller weiter, um eine größtmögliche Verbreitung dieses Systems zu befördern.
Den gewünschten Umstieg auf dieses Instrument vollzogen jedoch vergleichweise nur wenige Spieler.
Rechte Seite:
3-chörig (4'+8'+16')
Rechte Seite:
Mittels Drucktasten (weiß) sind auf dieser Seite fünf Register schaltbar. Diese sind aber eine Sonderausstattung.
Die Bezeichnung Einheitsbandonion bezieht sich auf das damals neue Tastatursystem, welches ab einem Tonvorrat von 100 Tönen Veränderungen bei Tonbelegung und Manualgestaltung aufwies.
