Linke Seite: 2-chörig (8'+16')

Das Tastatursystem hat vor allem an den Randbereichen eine individuelle Tonbelegung. Eine Nummerierung der Tasten für die zu dieser Zeit übliche Griffschrift fehlt, so dass dieses Instrument Notenkenntnisse voraussetzte.

Rechte Seite: 2-chörig (8'+8°)

Die rechte Seite ist in Schwebeton gestimmt, wie er damals in Süddeutschland bevorzugt wurde.

"G.Weinschütz(Spieler u. Komponist) - Salon Bandonion
ausgef.v.G.Strobl u.Sohn
München, Herren Str.1
D.R.G.M. Nr.21114 Must.ges.gesch."

Eine Anzeige des Herstellers mit einem Abbild des Namengebers.

Das markante Erkennungszeichen eines Weinschütz- Bandonions sind die rechteckigen Tasten.

Georg Weinschütz aus München komponierte zahlreiche Musikstücke, trat oft im jungen Rundfunk auf und wirkte bei über 100 Schallplattenaufnahmen mit, von welchen die erste aus dem Jahr 1901 stammt.

In der Tradition der Brüder Johann und Josef Schrammel aus Wien traten "D' Weinschütz" in der am Ausgang des 19. Jh. in der Unterhaltungssmusik beliebten Besetzung auf: Geige, (Kontra-) "Schrammelgitarre" und Handharmonika, die in diesem Fall das Bandonion von Georg Weinschütz war. Die Darbietungen waren in allen Kreisen der Gesellschaft beliebt.

Vor der Erfindung von Charleston, Foxtrott, Rock'n'Roll, Discofox, Salsa oder Hip-Hop vergnügte man sich bei Walzer (98), Polka und Mazurka (57), Gavotten (14), Quadrillen (9), Konzertpiesen (200), Wiener Märschen (159) und Kompositionen von G. Weinschütz (20). Die Zahlen stehen für die in einem "Programm des Bandonion- Virtuosen Georg Weinschütz, München 1914/15" in der jeweiligen Rubrik aufgelisteten Titel. (Konzertpiesen von franz. pieces: Stücke)