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Herstellung: Fa. Harry Geuns (Belgien), 1992.
Entwurf: Norbert Gabla (Nürnberg, im Bild), 1990.
Bandonionspiel für C-Griff- Kundige, ohne die Mühsal der Wechselton- Tastatur. Es wurde zwar bereits in den 1920er Jahren versucht, das C-Griff- System auf das Bandonion zu übertragen ('Praktikal', 'Meisel', 'Péguri'), doch finden alle diese Varianten ihre Grenze in der zum Knopfakkordeon abweichenden Handhaltung am Bandonion. Deshalb wurde am Hybridbandonion die Tastatur an eine abgeschrägte Vorderseite verlegt, was aber auch eine andersartige Führung des Instrumentes erfordert.

Bandonion (gleichtönig)


System:  C/ B-Griff (logisch), 78 Töne


Audio auf gabla.de     (kein Bestandteil der Slg.Oriwohl)
11 Die gespiegelte Tastatur ergibt für beide Seiten gleiche Fingersätze, was den Lernaufwand beispiellos reduziert. Auf Hilfsreihen wurde verzichtet, weil diese ein größeres Gehäuse mit unbefriedigender Klangfarbe erfordern würden.
Eine vergleichbare Manualgestaltung mit beidseitig identischer Einzeltonbelegung und Tastengröße verwendete 1948 Pierre Monichon (1925-2006) bei der Entwicklung seines 'Harmonéons' (Konzertakkordeon). 22 Rechte Seite: Bei der dem Knopfakkordion entlehnten Handhaltung kann auch der Daumen für ein 5-Fingerspiel zum Einsatz kommen. Andere Bandonions sind auf 4-Fingerspiel beschränkt. Allerdings können an diesen teilweise zwei benachbarte Tasten mit einem Finger gedrückt werden. An der rechten Kusserow-Tastatur ist dies sogar obligatorischer Bestandteil der Spielweise, wo alle Quintintervalle stets mit einem Finger gegriffen werden, sodass auch Fünfklänge immer spielbar sind.
Das Hybridbandonion wird seit 2003 in verschiedenen Ausführungen in Serie hergestellt.
11 Die Tastaturmechanik des Einsteigermodells. 11 Bei häufigem Staccatospiel, wie beim Tango, bedarf es einer größeren Geschicklichkeit als an herkömmlichen Instrumenten, denn die Bewegungen der Finger und des Handtellers verlaufen nicht parallel zur Balgrichtung. Die Steuerung des Balges erfolgt ebenfalls abweichend übe einen Riemen in Höhe der Handgelenke und nicht, wie sonst üblich, über Handteller bzw. -rücken. Dadurch können die Hände senkrecht über die Manuallänge bewegt werden. An sonstigen Bandonions sind die Hände dagegen in Handriemen an den Gehäuseseiten fixiert.
11 Bereits in den 1950er Jahren wurde dieses vergleichbare Modell der Firma 'Maugein' aus Tulle in Frankreich gebaut. Sowohl als Einzelton- Instrument als auch mit Koppelbass. Ob die Zielrichtung dieser Entwicklung Kleinakkordeon oder Bandonion hieß, ist nicht bekannt. Das Instrument ist Bestandteil der Sammlung von L. Jarry in Montreuil in Frankreich (boite-accordeon.com).