Sheng (Mundorgel), (gleichtönig)
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(Sammlung Oriwohl, Nr. B-48)
Die chinesische Mundorgel Sheng ist seit mindestens 4.500 Jahren als Musikinstrument bekannt. Die Sheng wird auch heute noch in China gespielt. War der Tonvorrat traditionell immer diatonisch, finden sich in jüngerer Zeit auch chromatische Instrumente.
Die abgebildete Sheng besteht aus 17 Bambuspfeifen mit durchschlagenden Messingzungen und einer Windlade aus Metall. Auch in Japan wird ein ähnliches Instrument mit Namen Sho gespielt.
Gegen Ende des 18.Jh. lernten Westeuropäer das Instrument mit seinen durchschlagenden Zungen bei Aufführungen in Sankt Petersburg kennen, und übernahmen dieses Prinzip der Tonerzeugung anfänglich als Ergänzung im Orgelbau.
Bei Pfeifen mit durchschlagender Zunge ändert sich bei wechselndem Winddruck nur die Laustärke. Bei den herkömmlichen Orgelpfeifen mit aufschlagender Zunge jedoch auch die Tonhöhe.
Pfeifenhöhe von 20,5 bis 52,5cm.
Die Stimmzungen erzeugen beim Ein- und Ausatmen den gleichen Ton.
Der Pfeifenfuß im Profil.
Mit der Sheng können auch Akkorde gespielt werden, was mit anderen traditionellen chinesischen Instrumenten meistens nicht möglich ist.
Die durchschlagende Stimmzunge kann in dem sie umgebenden Schwingungskanal frei schwingen (durchschlagen).
Stimmzunge und Kanal sind aus einem Stück Messingblech gefertigt.
Das Bild zeigt mit Hilfe einer Büroklammer die Bewegungrichtung der Zunge, die durch den Winddruck beim Ausatmen verursacht wird.
Sobald die Zunge öffnet, läßt der Druck auf die Zunge nach und sie bewegt sich infolge ihrer Materialspannung in die Grundstellung zurück. Nachdem der Kanal geschlossen und der Luftstrom unterbrochen ist, baut sich erneut Druck auf usw.
Beim Einatmen wird dagegen Luft aus der Pfeife in die Windlade eingesogen und die Zunge in die andere Richtung gespannt.
